Einige Minuten der Dankbarkeit inmitten der Krise
Wir alle spüren die gegenwärtige Krise und machen uns Sorgen um die Zukunft. Leicht verfallen wir in dieser Situation in Stress, Hilflosigkeit und vielleicht sogar Depression. Aber können wir auch in der Krise glücklich sein?
Die aktuelle Krise, die „größte seit dem Zweiten Weltkrieg“, ist schlimm, dass lässt sich nicht verleugnen. Aber wie schlimm ist sie wirklich? Oft denke ich mir „Unsere Großväter wurden in den Krieg geschickt, wir werden im lock-down auf die Couch verbannt.“ Vielleicht erleichtert ein Perspektivenwechsel die Unzufriedenheit mit der gegenwärtigen Situation? Vielleicht ist die gegenwärtige Krise objektiv gar nicht so schlimm, wie wir sie subjektiv empfinden. Wir haben die längste Periode (ca. 70 Jahre) Frieden und Wohlstand hinter uns, die es in der Geschichte Europas jemals gab! Vielleicht sind wir nur verwöhnt und haben uns an all den Komfort und die Sicherheit gewöhnt? Vielleicht ist diese Krise nur ein Weckruf zu etwas mehr Bescheidenheit und Demut; dazu, dass wir uns unseres privilegierten Lebens bewusst werden; dazu, dass wir Frieden und Wohlstand wieder mehr schätzen anstatt diese als selbstverständlich anzusehen; und schlussendlich dazu, dass wir uns selbst wieder mit Begeisterung für Wohlstand und Frieden einsetzen und mit Freude dafür arbeiten.
Krise bedeutet Veränderung. Durch Veränderung werden wir in unserer Komfortzone gestört und wir reagieren mit Stress. Veränderung bedeutet Unsicherheit und verursacht Angst. Stress und Angst machen uns in der Krise selbst unglücklich und schwächen das Immunsystem. Ausserdem fördern sie Pessimismus und rauben uns somit Kraft, welche wir für die Bewältigung der Krise dringend benötigen. Das Empfinden von Glück hingegen, wirkt Stress und Angst entgegen. Es stärkt das Immunsystem, und es verleiht Optimismus und Kraft, um der Krise zu begegnen und die Veränderungen zu bewältigen. Aber wie können wir Stress und Angst in der Krise beruhigen und unser persönliches Glück fördern?
Die Glücksforschung zeigt, dass Glück nur in sehr geringem Ausmaß von äußeren Umständen, wie z.B. einer Krise, abhängt. In weit größerem Ausmaß können wir unser Glück selbst beeinflussen: durch innere Einstellung und bewusste Verhaltensweisen. Dankbarkeit ist in der Glücksforschung als der stärkste Glücks-Förderer angesehen. Aber wofür können wir in der gegenwärtigen Krise dankbar sein?
Vielleicht haben Sie einige Minuten Zeit und möchten die folgenden Gedanken einwirken lassen und darüber reflektieren. Sicher fallen Ihnen selbst noch viele weitere Beispiele ein.
- Danke, dass die „größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“ eben kein Krieg ist.
- Danke an die vielen Menschen, die uns trotz Ansteckungsrisiko und Überlastung täglich mit allem Wichtigen versorgen.
- Danke für unser Leben in Österreich, trotz Krise funktionieren Gesundheitswesen und Infrastruktur (Wasser, Gas, Strom, Internet).
- Danke für unsere Sozialsystem, welches uns in dieser wirtschaftlichen Krise ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit bietet.